Codec
"Zur Unterscheidung der Verarbeitung auf Sender- und Empfängerseite spricht man auch von
Encodierung und Decodierung. Die Kombination von Encoder und Decoder wird häufig als Codec
bezeichnet."
Strutz, Tilo, Zur Unterscheidung, 2009, S. 2
"Codec ist eine verkürzende Amalgamierung von „coder/decoder“ und bezeichnet ein Programm,
das die Umsetzung von Bildern in Datensätze und umgekehrt ermöglicht. Codecs werden vor allem
dazu benötigt, Daten für die Signalübertragung und Speicherung aufzubereiten, Datenmengen zu
reduzieren oder Datensätze zu verschlüsseln (und, komplementär zu diesen Aufgaben, die
verschlüsselten Daten wieder zugänglich zu machen). Insbesondere die Übertragung und
Speicherung digitalen Fernsehens ist auf Codecs angewiesen. In der Regel werden Dateien, die
mittels Codecs bearbeitet sind, durch die Extension (*.ogg, *.mpg, *.avi, *.mov usw.) kenntlich
gemacht. "
zu Hüningen, James: Codec (2004), verfügbar unter:
http://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=3031 (27.11.2015)
Übersicht zu relevanten Codecs
Codecs sind nicht mit Containerformaten zu verwechseln
Inhaltsverzeichnis
Apple
- Intermediate
- Animation
AVID
- 1:1 HD
- 1:1 10-bit HD
- DVCPRO HD
- Avid DV
DNxHD
Hierbei handelt es sich und einen verlustbehafteten Intermediate-Codec von Avid. DNxHD wurde zur Bearbeitung von HD-Material eingeführt. Die Codierung erfolgt nur in I-Frames auf Basis der DCT. Die Farbabtastung erfolgt nach dem Schema 4:2:2. Der Codec ist vergleichbar mir dem ProRes-Codec von Apple.
Aus dem Namen des Codec lässt sich die Datenrate und die Farbtiefe erkennen. DNxHD 185 z.B. codiert das Signal mit 185 Mbit/s und 8 bit Farbtiefe (weil nichts weiter im Namen steht) DNxHD 185 X codiert ebenfalls mit 185 Mbit/s aber mit 10 bit Farbtiefe (das bringt das "X" zum Ausdruck).
DV
Dies ist der native Codec zur Aufzeichnung und Bearbeitung von DV/DVCAM-Material. Die Datenrate beträgt 25 Mbit/s. Die Farbabtast-Methode ist bei PAL 4:2:0. NTSC verwendet 4:1:1. Die Farbtiefe ist auf 8 bit festgelegt.
DVCPRO
DVCPRO bietet zwei Datenraten und dafür jeweils einen eigenen Codec.
DVCPRO 25
Dies ist der native Codec zur Aufzeichnung und Bearbeitung von DVCPRO-Material mit einer Datenrate von 25 Mbit/s. Die Farbabtast-Methode ist 4:1:1.
Dieser Codec gleicht dem DV-Codec. Der Unterschied liegt in der Farbabtastung 4:1:1. Bei NTSC wird nicht zwischen DV und DVCPRO unterschieden, da hier jeweils 4:1:1 zur Anwendung kommt. Die Farbtiefe ist auf 8 bit festgelegt.
DVCPRO 50
Dies ist der native Codec zur Aufzeichnung und Bearbeitung von DVCPRO-Material mit einer Datenrate von 50 Mbit/s. Die Subsampling-Methode ist bei PAL 4:2:2. Teilweise wird die Bezeichnung DV50 verwendet. Die Farbtiefe ist auf 8 bit festgelegt.
DVCPRO HD
HDV
HDV ist ein verlustbehafter Codec auf MPEG2-Basis mit long GOP für die Formate 720/25p, 720/25p, 1080/50i und 1080/25p(sF). Die 720er Formate verwenden ein Raster von 1280x720 mit quadtratischen Pixeln und haben eine Datenrate von 19 Mbit/s. Bei den 1080er Formaten kommt ein Raster von 1440x1080 zur Anwendung bei einem Pixelseitenverhältnis von 1,3333. Die Datenrate beträgt 25 Mbit/s. Die Farbabtastung erfolgt nach dem Schema 4:2:0.
HDV-Material ist zum Schneiden nur bedingt geeignet, da hier die long GOP vor der Bearbeitung in Vollbilder umgewandelt werden muss, die dann im Speicher vorgehalten werden, was mehr Rechenleistung und Arbeitsspeicher erfordert. Es ist empfehlenswert, das Material für den Schnitt mit einen Intermediate-Codec des Schnittsystem neu zu codieren um die maximale Performance des Systems nutzen zu können.
ProRes 422
Hierbei handelt es sich um einen verlustbehafteten Intermediate-Codec von Apple, der seine primäre Anwendung durch Final Cut Pro erfährt, jedoch mit dem Ziel entwickelt wurde, in der gesamten Postproduktionskette genutzt zu werden. Er ist vergleichbar mir dem DNxHD-Codec von Avid. Für die meisten Akquiseformate stehen Voreinstellungen mit angepasstem Rastermaß, Bildfrequenz und Datenrate zur Verfügung. Die Codierung erfolgt nur in I-Frames auf Basis der DCT. Die Farbabtastung erfolgt mit 4:2:2
uncompressed
Strutz, Tilo (2009): Bilddatenkompression. Grundlagen, Codierung, Wavelets, JPEG, MPEG, H.264. 4., Aufl. Wiesbaden: Vieweg + Teubner in GWV Fachverlage GmbH
Begriff Codec
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Lexikon der Filmbegriffe:
zu Hüningen, James: Codec (2004), verfügbar unter:
http://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=3031
(27.11.2015)