Codec: Unterschied zwischen den Versionen

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Übersicht zu relevanten Codecs<br />
 
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Codecs sind nicht mit Containerformaten zu verwechseln
 
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== DNxHD ==
 
== DNxHD ==
Hierbei handelt es sich und einen Codec von Avid. DNxHD wurde zur Bearbeitung von HD-Material eingeführt. Aus dem Namen des Codec lässt sich die Datenrate und die Farbtiefe erkennen. '''DNxHD 185''' codiert das Signal mit 185 Mbit/s und 8 bit Farbtiefe (weil nichts weiter im Namen steht) '''DNxHD 185 X''' codiert ebenfalls mit 185 Mbit/s aber mit 10 Bit Farbtiefe (das bringt das "X" zum Ausdruck).
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Hierbei handelt es sich und einen verlustbehafteten [[Intermediate]]-Codec von Avid. DNxHD wurde zur Bearbeitung von HD-Material eingeführt. Die Codierung erfolgt nur in I-Frames auf Basis der DCT. Die Farbabtastung erfolgt nach dem Schema 4:2:2. Der Codec ist vergleichbar mir dem ProRes-Codec von Apple.<br />
Als Subsampling-Methode kommt durchweg 4:2:2 zur Anwendung.
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Aus dem Namen des Codec lässt sich die Datenrate und die Farbtiefe erkennen. '''DNxHD 185''' z.B. codiert das Signal mit 185 Mbit/s und 8 bit Farbtiefe (weil nichts weiter im Namen steht) '''DNxHD 185 X''' codiert ebenfalls mit 185 Mbit/s aber mit 10 bit Farbtiefe (das bringt das "X" zum Ausdruck).<br>
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[https://de.wikipedia.org/wiki/DNxHD DNxHD - Wikipedia]<br>
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[https://en.wikipedia.org/wiki/DNxHR_codec DNxHR - Wikipedia engl.]
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== DV ==
 
== DV ==
Dies ist der native Codec zur Aufzeichnung und Bearbeitung von DV/DVCAM-Material. Die Datenrate beträgt 25 Mbit. Die Subsampling-Methode ist bei PAL 4:2:0. NTSC verwendet 4:1:1.
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Dies ist der native Codec zur Aufzeichnung und Bearbeitung von DV/DVCAM-Material. Die Datenrate beträgt 25 Mbit/s. Die Farbabtast-Methode ist bei PAL 4:2:0. NTSC verwendet 4:1:1. Die Farbtiefe ist auf 8 bit festgelegt.
 
== DVCPRO ==
 
== DVCPRO ==
 
DVCPRO bietet zwei Datenraten und dafür jeweils einen eigenen Codec.
 
DVCPRO bietet zwei Datenraten und dafür jeweils einen eigenen Codec.
 
=== DVCPRO 25 ===
 
=== DVCPRO 25 ===
Dies ist der native Codec zur Aufzeichnung und Bearbeitung von DVCPRO-Material mit einer Datenrate von 25 Mbit. Die Subsampling-Methode ist bei PAL 4:1:1. <br />
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Dies ist der native Codec zur Aufzeichnung und Bearbeitung von DVCPRO-Material mit einer Datenrate von 25 Mbit/s. Die Farbabtast-Methode ist 4:1:1. <br />
dieser Codec gleicht den DV-Codec. Der Unterschied liegt im Subsampling. Bei NTSC wird nicht zwischen DV und DVCPRO unterschieden, da hier jeweils 4:1:1 zur Anwendung kommt.
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Dieser Codec gleicht dem DV-Codec. Der Unterschied liegt in der Farbabtastung 4:1:1. Bei NTSC wird nicht zwischen DV und DVCPRO unterschieden, da hier jeweils 4:1:1 zur Anwendung kommt. Die Farbtiefe ist auf 8 bit festgelegt.
 
=== DVCPRO 50 ===
 
=== DVCPRO 50 ===
Dies ist der native Codec zur Aufzeichnung und Bearbeitung von DVCPRO-Material mit einer Datenrate von 50 Mbit. Die Subsampling-Methode ist bei PAL 4:2:2. Teilweise wird die Bezeichnung DV50 verwendet.  
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Dies ist der native Codec zur Aufzeichnung und Bearbeitung von DVCPRO-Material mit einer Datenrate von 50 Mbit/s. Die Subsampling-Methode ist bei PAL 4:2:2. Teilweise wird die Bezeichnung DV50 verwendet. Die Farbtiefe ist auf 8 bit festgelegt.
 
== DVCPRO HD ==
 
== DVCPRO HD ==
== ProRes ==
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== HDV ==
Hierbei handelt es sich um einen Codec von Apple, der primär Anwendung durch Final Cut Pro erfährt jedoch mit dem Ziel entwickelt wurde, in der gesamten Postproduktionskette genutzt zu werden.  
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HDV ist ein verlustbehafter Codec auf MPEG2-Basis mit long GOP für die Formate 720/25p, 720/25p, 1080/50i und 1080/25p(sF). Die 720er Formate verwenden ein Raster von 1280x720 mit quadtratischen Pixeln und haben eine Datenrate von 19 Mbit/s. Bei den 1080er Formaten kommt ein Raster von 1440x1080 zur Anwendung bei einem [[Pixelseitenverhältnis]] von 1,3333. Die Datenrate beträgt 25 Mbit/s. Die Farbabtastung erfolgt nach dem Schema 4:2:0.<br />
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HDV-Material ist zum Schneiden nur bedingt geeignet, da hier die long GOP vor der Bearbeitung in Vollbilder umgewandelt werden muss, die dann im Speicher vorgehalten werden, was mehr Rechenleistung und Arbeitsspeicher erfordert. Es ist empfehlenswert, das Material für den Schnitt mit einen Intermediate-Codec des Schnittsystem neu zu codieren um die maximale Performance des Systems nutzen zu können.
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== ProRes 422 ==
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Hierbei handelt es sich um einen verlustbehafteten Intermediate-Codec von Apple, der seine primäre Anwendung durch Final Cut Pro erfährt, jedoch mit dem Ziel entwickelt wurde, in der gesamten Postproduktionskette genutzt zu werden. Er ist vergleichbar mir dem DNxHD-Codec von Avid. Für die meisten Akquiseformate stehen Voreinstellungen mit angepasstem Rastermaß, Bildfrequenz und Datenrate zur Verfügung. Die Codierung erfolgt nur in I-Frames auf Basis der DCT. Die Farbabtastung erfolgt mit 4:2:2
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== uncompressed ==
 
== uncompressed ==
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Strutz, Tilo (2009): Bilddatenkompression. Grundlagen, Codierung, Wavelets,
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JPEG, MPEG, H.264. 4., Aufl. Wiesbaden: Vieweg + Teubner in GWV
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Fachverlage GmbH
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Begriff Codec
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Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Lexikon der Filmbegriffe:
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zu Hüningen, James: Codec (2004), verfügbar unter: <br />
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http://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=3031
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(27.11.2015)

Aktuelle Version vom 5. November 2019, 15:43 Uhr

"Zur Unterscheidung der Verarbeitung auf Sender- und Empfängerseite spricht man auch von
Encodierung und Decodierung. Die Kombination von Encoder und Decoder wird häufig als Codec
bezeichnet."

Strutz, Tilo, Zur Unterscheidung, 2009, S. 2


"Codec ist eine verkürzende Amalgamierung von „coder/decoder“ und bezeichnet ein Programm,
das die Umsetzung von Bildern in Datensätze und umgekehrt ermöglicht. Codecs werden vor allem
dazu benötigt, Daten für die Signalübertragung und Speicherung aufzubereiten, Datenmengen zu
reduzieren oder Datensätze zu verschlüsseln (und, komplementär zu diesen Aufgaben, die
verschlüsselten Daten wieder zugänglich zu machen). Insbesondere die Übertragung und
Speicherung digitalen Fernsehens ist auf Codecs angewiesen. In der Regel werden Dateien, die
mittels Codecs bearbeitet sind, durch die Extension (*.ogg, *.mpg, *.avi, *.mov usw.) kenntlich
gemacht. "

zu Hüningen, James: Codec (2004), verfügbar unter:
http://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=3031 (27.11.2015)


Übersicht zu relevanten Codecs
Codecs sind nicht mit Containerformaten zu verwechseln

Apple

  • Intermediate
  • Animation

AVID

  • 1:1 HD
  • 1:1 10-bit HD
  • DVCPRO HD
  • Avid DV

DNxHD

Hierbei handelt es sich und einen verlustbehafteten Intermediate-Codec von Avid. DNxHD wurde zur Bearbeitung von HD-Material eingeführt. Die Codierung erfolgt nur in I-Frames auf Basis der DCT. Die Farbabtastung erfolgt nach dem Schema 4:2:2. Der Codec ist vergleichbar mir dem ProRes-Codec von Apple.
Aus dem Namen des Codec lässt sich die Datenrate und die Farbtiefe erkennen. DNxHD 185 z.B. codiert das Signal mit 185 Mbit/s und 8 bit Farbtiefe (weil nichts weiter im Namen steht) DNxHD 185 X codiert ebenfalls mit 185 Mbit/s aber mit 10 bit Farbtiefe (das bringt das "X" zum Ausdruck).
DNxHD - Wikipedia
DNxHR - Wikipedia engl.

DV

Dies ist der native Codec zur Aufzeichnung und Bearbeitung von DV/DVCAM-Material. Die Datenrate beträgt 25 Mbit/s. Die Farbabtast-Methode ist bei PAL 4:2:0. NTSC verwendet 4:1:1. Die Farbtiefe ist auf 8 bit festgelegt.

DVCPRO

DVCPRO bietet zwei Datenraten und dafür jeweils einen eigenen Codec.

DVCPRO 25

Dies ist der native Codec zur Aufzeichnung und Bearbeitung von DVCPRO-Material mit einer Datenrate von 25 Mbit/s. Die Farbabtast-Methode ist 4:1:1.
Dieser Codec gleicht dem DV-Codec. Der Unterschied liegt in der Farbabtastung 4:1:1. Bei NTSC wird nicht zwischen DV und DVCPRO unterschieden, da hier jeweils 4:1:1 zur Anwendung kommt. Die Farbtiefe ist auf 8 bit festgelegt.

DVCPRO 50

Dies ist der native Codec zur Aufzeichnung und Bearbeitung von DVCPRO-Material mit einer Datenrate von 50 Mbit/s. Die Subsampling-Methode ist bei PAL 4:2:2. Teilweise wird die Bezeichnung DV50 verwendet. Die Farbtiefe ist auf 8 bit festgelegt.

DVCPRO HD

HDV

HDV ist ein verlustbehafter Codec auf MPEG2-Basis mit long GOP für die Formate 720/25p, 720/25p, 1080/50i und 1080/25p(sF). Die 720er Formate verwenden ein Raster von 1280x720 mit quadtratischen Pixeln und haben eine Datenrate von 19 Mbit/s. Bei den 1080er Formaten kommt ein Raster von 1440x1080 zur Anwendung bei einem Pixelseitenverhältnis von 1,3333. Die Datenrate beträgt 25 Mbit/s. Die Farbabtastung erfolgt nach dem Schema 4:2:0.
HDV-Material ist zum Schneiden nur bedingt geeignet, da hier die long GOP vor der Bearbeitung in Vollbilder umgewandelt werden muss, die dann im Speicher vorgehalten werden, was mehr Rechenleistung und Arbeitsspeicher erfordert. Es ist empfehlenswert, das Material für den Schnitt mit einen Intermediate-Codec des Schnittsystem neu zu codieren um die maximale Performance des Systems nutzen zu können.

ProRes 422

Hierbei handelt es sich um einen verlustbehafteten Intermediate-Codec von Apple, der seine primäre Anwendung durch Final Cut Pro erfährt, jedoch mit dem Ziel entwickelt wurde, in der gesamten Postproduktionskette genutzt zu werden. Er ist vergleichbar mir dem DNxHD-Codec von Avid. Für die meisten Akquiseformate stehen Voreinstellungen mit angepasstem Rastermaß, Bildfrequenz und Datenrate zur Verfügung. Die Codierung erfolgt nur in I-Frames auf Basis der DCT. Die Farbabtastung erfolgt mit 4:2:2

uncompressed

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Strutz, Tilo (2009): Bilddatenkompression. Grundlagen, Codierung, Wavelets, JPEG, MPEG, H.264. 4., Aufl. Wiesbaden: Vieweg + Teubner in GWV Fachverlage GmbH

Begriff Codec Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Lexikon der Filmbegriffe: zu Hüningen, James: Codec (2004), verfügbar unter:
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